Die Stadt Kortrijk (BE) wollte einen bestehenden Spielplatz in ihrem Stadtteil Rollegem in einen inklusiven Spielplatz umwandeln lassen. Der Standort liegt zentral in einem Wohngebiet, in dem sich auch eine Grundschule, eine Betreuungseinrichtung für Kinder mit Behinderung und ein Sportkomplex befinden. Die Idee war, dass diese unterschiedlichen Zielgruppen den Spielbereich nutzen können. Das hat sehr gut geklappt.
Wunschliste
Für die Erweiterung und Renovierung des Spielplatzes hat die Gemeinde Kortrijk einen Wunschzettel erstellt. Kint: „Eine Reihe älterer Flugzeuge musste bleiben. Der Spielplatz sollte wirklich zu 100% inklusiv sein und das Design sollte Einheitlichkeit ausstrahlen. Zwei weitere Bedingungen waren, dass natürliche Spielelemente gewählt werden und dass der Boden Wasser durchlassen musste. Letzteres haben wir erreicht, indem wir TigerMulch unter und um die Spielgeräte aufgetragen haben. Auch der Schotterweg, der durch das Gelände führt, ist offen aufgebaut. Die Geräte selbst sind so konstruiert, dass sich nirgendwo Regenwasser ansammelt. Fast alle sind aus
Zusammen spielen, darum geht es

Auf dem inklusiven Spielplatz in Rollegem werden Kinder zum Spielen, Entdecken und Bewegen herausgefordert. Es gibt einen Sandtisch, der teilweise im Sandkasten und teilweise über dem Weg installiert wurde, so dass ein Kinderwagen oder Rollstuhl problemlos platziert werden kann. Der dazugehörige Sandlift kann vom Sandkasten und vom Weg aus bedient werden. Eine Seilbahn und eine Rutsche gehören ebenfalls zum Spielplatz. Beide sind über eine leicht ansteigende Rampe erreichbar. Die Rutsche ist extra breit und daher zum Herunterrutschen mit einem weiteren Kind oder einem Elternteil/Betreuer geeignet. Das Sportgerät „Challenger“ ist vielleicht das anspruchsvollste, da es verschiedene Schwierigkeitsgrade oder Stufen hat.
Design bestimmt Inklusivität
Sowohl die Gestaltung eines Spielplatzes im Allgemeinen als auch die eines einzelnen Spielgerätes ist wichtig, um inklusives Spielen zu ermöglichen. Für hörgeschädigte oder gehörlose Kinder ist es wichtig, dass andere Sinne stimuliert werden. Denken Sie an gut duftende Pflanzen auf dem Spielplatz oder Wände mit Gegenständen, die den Tastsinn anregen. Kinder, die nicht sehen können oder schlecht sehen, brauchen Spielgeräte mit leuchtenden Farben, Dinge, die Geräusche machen, Pflanzen, die sie riechen und fühlen können. Wer eine körperliche Behinderung hat, ist oft auf einen Rollstuhl angewiesen. Durch den Umbau des Standortes wurde erreicht, dass die Flugzeuge leicht zugänglich sind. Dabei geht es nicht so sehr um eine Kletteranlage, sondern zum Beispiel um einen Sand- oder Matschtisch. Für ein körperlich behindertes Kind ist eine Schaukel mit Schalensitz eine wunderbare Lösung. Kinder mit kognitiven oder neurologischen Behinderungen können in einer Vogelnestschaukel schlummern.
Talent
Es gibt mehrere Aspekte, die beim Bau eines inklusiven Spielplatzes sorgfältig berücksichtigt werden müssen. Kint erklärt: „Zunächst einmal muss der Ort selbst physisch leicht zugänglich sein, und das gilt für alle Teile des Geländes. Wer sich mit dem Rollstuhl fortbewegt, kann keine Treppen steigen, aber er kann eine Rampe erklimmen.
Manchmal kann eine kleine Anpassung an einem Spielgerät einen großen Unterschied machen. Inklusion bezieht sich nicht nur auf eine mögliche Behinderung. Unterschiede in ethnischer Zugehörigkeit, Kultur, Sprache, Geschlecht, Alter, Religion und Spielbedürfnissen spielen ebenfalls eine Rolle. Eine inklusive Spielumgebung wirkt verbindend, wenn es um Respekt, Verständnis und Akzeptanz geht. Darüber hinaus ist das gemeinsame Spielen gut für die soziale Entwicklung. Man sieht, dass auf so einem inklusiven Spielplatz Kontakte geknüpft werden, die manchmal zu schönen Freundschaften führen. Flexibilität ist auch eine Facette: Indem man ein Gerät anders nutzt oder ein Spiel anders spielt, können manchmal mehrere oder andere Kinder teilnehmen, je nach ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten.“
Nachahmung
Kint ist stolz auf das Endergebnis und er ist nicht der Einzige: „Der Bauherr, d.h. die Stadt Kortrijk, zeigt wie es geht und hat Rollegem bereits mehrmals mit anderen Stadtverwaltungen besucht. Auch die Kinder in der Nachbarschaft, aus der Grundschule und aus der Betreuungseinrichtung freuen sich sehr über den inklusiven Spielplatz. Sie benutzen ihn gerne. Dieses erfolgreiche Projekt ist ein Beispiel, dem man vielerorts folgen kann.“