Was wäre, wenn man selbst die Initiative ergreift? Wenn man nicht darauf wartet, dass die Gemeinde einen veralteten Ort aufwertet, sondern gemeinsam mit der Nachbarschaft aktiv wird. In Aalst haben sie genau das getan! Und das Ergebnis? Ein herrlicher, barrierefreier Treffpunkt am Esmeer, an dem jedes Kind willkommen ist. Dank der Stiftung De Neswaarden, der Unterstützung durch den SamenSpeelFonds, dem Engagement der Gemeinde und dem klugen, ansprechenden Design von BOERplay wurde ein Traum Wirklichkeit: ein wirklich inklusiver Spielplatz.
Vom Gänsefeld zum Spielparadies
Vor zwölf Jahren traf man dort hauptsächlich Gänse an. Das Naherholungsgebiet bei De Neswaarden war kaum genutzt und drohte zu verfallen. Die Gemeinde hatte zwar Pläne, aber die Pflege erwies sich als schwierig. Also griffen Anwohner ein. Sie gründeten die Stiftung De Neswaarden und übernahmen das Gelände selbst.
„Wir wollten verhindern, dass das Gelände verkommt“, erzählt Nanda, Vorsitzende der Stiftung. „Also haben wir selbst die Initiative ergriffen.“ Es wurden Picknickbänke, Sportgeräte, ein Floß im Wasser und sogar ein Begrünungskonzept installiert. Alles mit Blick auf Barrierefreiheit: breitere Tore, Wege, die für alle begehbar sind, und jetzt ein Spielplatz, auf dem alle Kinder gemeinsam spielen können.
Ein Spielplatz für alle
Lange blieb ein wahrer Traumbereich unerfüllt: ein wirklich inklusiver Spielplatz. Als die Stiftung auf den SamenSpeelFonds stieß, fügten sich die Teile zusammen. Der Fonds fördert Projekte, bei denen das gemeinsame Spielen im Mittelpunkt steht – auch für Kinder mit Beeinträchtigungen – und unterstützt finanziell bis zu 60 % der Kosten.
Nanda berichtet: „Der Antrag war eine große Aufgabe. Wir haben rund 25 Anlagen beigefügt: von Begründungen bis zu detaillierten Plänen.“ Aber die harte Arbeit zahlte sich aus: 43.500 € wurden bewilligt.
Auch BOERplay wirkte aktiv mit beim Entwurf und bei der Fördermittelberatung. Die Stiftung ließ zwei Entwürfe anfertigen, besprach sie mit der Gemeinde und dem Betreiber und wählte schließlich eine Lösung, die sowohl umsetzbar war als auch den Anforderungen des Fonds entsprach.
Crowdfunding erwies sich laut Nanda als schwierig, da die Stiftung wenig in sozialen Medien aktiv ist. Zum Glück sprang die Rabobank ein.
„Wir haben an der Rabo ClubSupport‑Aktion teilgenommen, die speziell auf Barrierefreiheit ausgerichtet war. Das schloss die letzte Lücke.“
Auch die Stiftung selbst leistete einen erheblichen Beitrag, unter anderem über eine Spendenbox und QR‑Codes vor Ort. Das Ergebnis? Ein vollwertiger, inklusiver Spielplatz, der den jährlichen Hochwassern und intensiver Nutzung standhält.
Gemeinsam entwerfen und gestalten
Nicht nur Erwachsene konnten mitdenken, auch Kinder aus der Nachbarschaft – mit und ohne Behinderung – durften ihre Stimme einbringen. „Wir haben sie gefragt, was ihnen auf einem Spielplatz wichtig ist“, erzählt Nanda. „Und es funktionierte. Man sieht es einem Kind vielleicht nicht an, aber manche haben tatsächlich Einschränkungen. Dass sie jetzt ganz einfach mitspielen können, macht diesen Ort so wertvoll.“
Auch der Beigeordnete Gijs van Leeuwen bestätigt dies:
„Die Stiftung De Neswaarden hat zwei Jahre daran gearbeitet, einen Ort zu schaffen, an dem alle Kinder spielen können. Und sie haben ihn mit den Kindern durchdacht. Welche Geräte braucht es? Das ist natürlich wunderbar: die Nutzer haben den Ort selbst gestaltet.“
Das Spielgerät: gemeinsam klettern, fühlen und entdecken
Das Gerät, das jetzt dort steht, ist mehr als nur eine Spielanlage – es ist ein Erlebnis.
BOERplay-Berater Berdi Viveen erläutert:
„Wir nennen es inklusiv, aber eigentlich ist ›gemeinsam spielen‹ der treffendere Begriff. Das Gerät hat beidseitig einen rampenartigen Zugang mit geringer Steigung. So können Kinder im Rollstuhl einfach nach oben. Oben angekommen, kommen alle Kinder zusammen, um zu spielen. Und auf dem Weg nach oben gibt es allerlei zu entdecken. Seitlich befinden sich Spieltafeln, mit denen Kinder durch Tasten und Hören erkunden können. Für sehbehinderte Kinder ist das eine wirkliche Bereicherung des Spielvergnügens.“
Es kostet vielleicht mehr als eine standardisierte Spielanlage, aber für die Gemeinde ist es eine Investition in die Zukunft.
Beigeordneter Van Leeuwen: „Das ist für uns eine Inspiration, solche Orte auch anderswo in Zaltbommel zu ermöglichen.“
Mehr als nur Spielen
Was als Initiative zur Pflege eines Geländes begann, ist zu einem Ort geworden, an dem man schwimmen, picknicken, Sport treiben und vor allem gemeinsam sein kann.
„Sogar Leute aus Rotterdam kommen hierher“, erzählt Nanda stolz. „Und alles bleibt kostenlos zugänglich.“
Durch Rabo ClubSupport und Vor-Ort-Spenden konnte die Stiftung den restlichen Betrag für den Spielplatz zusammenbekommen. Und die Wertschätzung? Die spüren sie, auch ohne soziale Medien.
„Wir bekommen sie zurück durch Spenden. Und vielleicht – wer weiß – werden wir online bald auch sichtbarer.“
Ein Vorbild für die Region
Im April 2025 wurde der Spielplatz offiziell eröffnet. Es war ein Nachmittag voller gemeinsamer Spiele, und trotz Regen hatten die Kinder eine tolle Zeit.
„Wir sehen an den Spenden, dass der Spielplatz geschätzt wird. Und wer weiß, mit etwas Unterstützung werden wir auch online noch präsenter.“ Der Spielplatz bei De Neswaarden ist der Beweis, dass man gemeinsam wirklich etwas bewegen kann. Nicht durch Warten, sondern durch Handeln. Ein Ort für alle Kinder, an dem Spielen verbindet.