Ein Spielplatz ist der Ort, an dem Kinder zusammenkommen, entdecken und Spaß haben. Aber wusstest du, dass 9 von 10 Spielplätzen für Kinder mit einer Sehbehinderung ungeeignet sind? Das bedeutet, dass viele Kinder buchstäblich außen vor stehen – obwohl Draußenspielen so wichtig für ihre Entwicklung und sozialen Kontakte ist.
Bei BOERplay finden wir, dass Spielen für alle zugänglich sein muss. Deshalb entwerfen und realisieren wir seit Jahren Spielplätze, bei denen alle Kinder mitmachen können – mit und ohne Einschränkungen. Inklusives Design ist bei uns keine aktuelle Mode, sondern seit Jahren die Grundlage unserer Arbeit.
Es wird Zeit zu zeigen, wie man mit cleveren Entscheidungen und kleinen Anpassungen einen großen Unterschied macht!
Die gute Nachricht? Ein wirklich inklusiver Spielplatz muss nicht kompliziert sein. Oft reichen kleine Anpassungen schon aus, um eine Welt zu verändern. Zum Beispiel: deutliche Kontraste zwischen Spielgeräten und Boden, eine gelbe Markierung auf der ersten und letzten Stufe oder taktile Elemente an der Rutsche. So wissen Kinder genau, wo sie starten und enden sollen. Selbst einfache Dinge wie ein Blumenkasten, der nicht mitten auf dem Weg steht, oder eine gleichmäßig verteilte Beleuchtung ohne störende Spots machen einen Spielplatz für viele Besucher zugänglicher. Kleine Details, große Wirkung. Der Bericht des SamenSpeelNetwerk und der Stichting Accessibility gibt praktische Hinweise, um Spielplätze zugänglich zu machen. Bewusstheit – erkennen, wo Verbesserungen möglich sind Erreichbarkeit – von der Website bis zum Weg zum Spielplatz Betretbarkeit – Eingang, Beleuchtung und hindernisfreie Wege Benutzbarkeit – alles von Sanitäranlagen über Gastronomie bis hin zu den Spielgeräten Behandlung – wie man Menschen empfängt und unterstützt, macht oft den größten Unterschied Ein Besuch auf dem Spielplatz beginnt nicht am Klettergerüst, sondern bereits zu Hause, auf der Website. Eine zugängliche Seite hilft Eltern enorm: deutliche Kontraste, Bilder mit Alternativtexten und Informationen zur Barrierefreiheit. Zum Beispiel: Sind Assistenzhunde willkommen? Wie sieht der Weg aus? Gibt es Hindernisse unterwegs? Dann die Anreise: sichere Übergänge, Leitsysteme an Bushaltestellen und hindernisfreie Wege sind für viele Familien Gold wert. Und einmal angekommen, macht der Eingang den ersten Eindruck. Ein kontrastreicher Eingang, Markierungen auf Stufen und eine Beleuchtung, die nicht blendet, sorgen dafür, dass sich jeder willkommen fühlt. Auch die Begrüßung zählt: ein sichtbarer Empfangsschalter, Mitarbeitende, die bereit sind zu helfen, und Schließfächer, die sowohl sichtbar als auch ertastbar sind, schaffen Vertrauen. Und dann natürlich der Spielplatz selbst – der Höhepunkt des Tages! Hier ist Kontrast wirklich entscheidend: eine rote Treppe auf hellem Untergrund, ein dunkles Seil an der Schaukel statt einer glänzenden Kette oder ein Sandkasten mit auffälligem Rand. Glänzende Oberflächen (z. B. Edelstahl) sind ein No-Go, da sie Licht reflektieren und das Sehen erschweren. Taktile und fühlbare Details machen ebenfalls einen Unterschied, z. B. an Start- und Endpunkten von Spielgeräten. Ergänze noch akustische oder sensorische Elemente – ein Geräusch, eine fühlbare Struktur – und schon wird das Spielen zugänglicher, spannender und für alle schöner. Nicht nur die Spielgeräte, sondern auch der Untergrund bestimmt, ob ein Spielplatz wirklich zugänglich ist. Für Kinder (und Erwachsene) mit Sehbehinderung sind harte, ebene Wege ideal: Sie machen die Route fühlbar, erkennbar und hindernisfrei. Lose Untergründe wie Sand erschweren das Orientieren und sicheres Gehen. Außerdem verändert sich Sand bei Regen in der Farbe, was Kontraste reduziert. Durch harte, kontrastreiche Wege entstehen klare Orientierungslinien, die Sicherheit und Überblick bieten und Spielspaß mit Sicherheit verbinden. Wie sieht das in der Praxis aus? Unsere Landschaftsdesigner arbeiten hart daran, inklusive Spielplätze zu gestalten. Sie betrachten sowohl die Spielmöglichkeiten als auch die Wegeführung, Untergründe und das Gesamterlebnis. Wie Odeth Nijrolder, Landschaftsdesignerin bei BOERplay, treffend sagt: „Beim Design von Spielplätzen berücksichtigen wir verschiedene Aspekte. Wir können uns darauf konzentrieren, andere Sinne anzusprechen, z. B. durch spezielle Pflanzen, die Kinder fühlen und riechen können, oder unsere besonderen Geräte wie Sprechrohre, Musik- und Fühltafeln. Auch aufmerksamkeitsstarke Bereiche sind wichtig: kontrastreiche Farben am Anfang und Ende eines Aktionspunkts. Eine Rutsche auf einem Hügel zum Beispiel bekommt oben und unten eine leuchtende Markierung, um Start und Ende anzuzeigen. Auch die Basis ist wichtig: ein logischer Weg mit klar gekennzeichnetem Pfad und ein Infobrett mit Plan (z. B. in Brailleschrift) erleichtern sehbehinderten Kindern die Orientierung.“ Ein Kollege ergänzt: „Spielen mit mehr als nur den Augen – darauf arbeiten wir hin.“ Spielen dreht sich immer um sehen und bewegen, aber auch um fühlen, hören und entdecken. Für Kinder mit Sehbehinderung sind zusätzliche Reize über andere Sinne äußerst wertvoll: fühlbare Tafeln mit verschiedenen Strukturen, Geräuschelemente wie Glocken oder Klangschalen oder sogar duftende Pflanzen, die Orientierung und Erlebnis fördern. Ein schönes Beispiel ist der Spielplatz bei De Neswaarden in Aalst: Dort wurde ein großes inklusives Spielgerät installiert, mit zugänglichen Aufstiegswegen und Spieltafeln an den Seiten. Kinder können unterwegs fühlen, hören und entdecken, noch bevor sie oben am Gerät angekommen sind. Solche Elemente verleihen dem Spielplatz eine zusätzliche Spielerlebnis-Ebene: gemeinsames Spielen wird wirklich gemeinsam erlebt, mit allen Sinnen. Bei BOERplay glauben wir, dass Draußenspielen für jedes Kind selbstverständlich sein sollte. Kleine Anpassungen können einen großen Unterschied machen und dafür sorgen, dass kein Kind außen vor bleibt.Kleine Anpassungen, großer Unterschied
Route zur Zugänglichkeit
Von der Website bis zur Wippe – die gesamte Besuchererfahrung zählt
Böden, die den Unterschied machen
In der Praxis: inklusives Design bei BOERplay
Spielen mit mehr als nur den Augen
Zusammen spielen – für alle