Bei der Gestaltung eines Spielplatzes geht es um weit mehr als nur darum, die richtigen Spielgeräte auszuwählen. Bei BOERplay entwerfen und realisieren wir komplette Landschaften, in denen jedes Element zum Erlebnis von Spielen, Entdecken und Begegnen beiträgt. Der Bepflanzungsplan ist dabei ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil. Unsere Landschaftsdesignerin Frederike ist innerhalb des Teams die Spezialistin für Bepflanzung.
Frederikes Interesse an allem, was wächst und blüht, hat sie von klein auf mitbekommen. Ihre Eltern waren Biologen und sie war oft mit ihrer Mutter unterwegs, um Pflanzen und Blumen zu beobachten und zu bestimmen. Als sie später eine Ausbildung wählen musste, wollte sie etwas machen, das ihre Kreativität mit ihrer Liebe zur Natur verbindet. So entschied sie sich für das Studium Garten- und Landschaftsgestaltung. Dort legte sie eine solide Basis, lernte jedoch am meisten in der Praxis – durch Ausprobieren, Beobachten und das Lernen von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen. Bei so viel Wissen könnte man denken, dass Frederike inzwischen alles weiß, aber genau das sieht sie anders. „Je mehr man über Bepflanzung lernt, desto deutlicher wird, dass es noch so viel mehr zu entdecken gibt“, erzählt sie. „Um mein Wissen aktuell zu halten, bin ich unter anderem Mitglied im niederländischen Pflanzen- und Züchterverein KVBC, der regelmäßig Artikel und Einblicke zu neuen Entwicklungen in der Branche teilt.“ Ihre Liebe zur Bepflanzung endet nicht nach Feierabend. „Wir haben unser Haus hauptsächlich wegen des großen Gartens gekauft. Das Haus selbst war eigentlich renovierungsbedürftig und nicht besonders beeindruckend“, sagt sie lachend. Die Natur um sie herum macht sie sichtbar glücklich; daraus schöpft sie täglich Inspiration und Energie. Im Landschaftsplanungsteam kann grundsätzlich jede und jeder einen Bepflanzungsplan erstellen, doch häufig werden die Kolleginnen und Kollegen dabei von Frederike unterstützt. Sie denkt über die Arten nach, die am besten geeignet sind, und berät bei spezifischen Entscheidungen. „Neulich erzählte mir ein Kollege, dass er in seinem Entwurf gerne Kletterpflanzen einsetzen wollte, aber nicht wusste, welche Art geeignet ist. Auf einem Spielplatz dürfen wir natürlich auf keinen Fall giftige Pflanzen verwenden, da Kinder diese in den Mund nehmen könnten. Ich konnte ihm schnell mit einer passenden Lösung weiterhelfen“, sagt sie. Auf älteren Spielplätzen sieht man oft nur ein paar Geräte, manchmal mit einer kleinen Rasenfläche und ein paar Toren. Zum Glück gehört das der Vergangenheit an. Bei einem guten Spielplatz geht es um viel mehr als nur das Aufstellen von Geräten. „Meine Kindheitserinnerungen ans Spielen haben vor allem mit der Natur zu tun: Hütten bauen und auf Bäume klettern“, erzählt Frederike. „Gerade die Bepflanzung lässt einen naturnahen Spielplatz wirklich lebendig werden.“ Besonders in stark versiegelten Umgebungen wie Städten kann ein grüner Spielplatz enorm viel für das Umfeld bedeuten. Untersuchungen des RIVM (2022) zeigen, dass Grün in der Lebensumgebung sich positiv auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirkt. Grün kann die negativen Effekte von Luftverschmutzung und Hitze verringern. Außerdem fördert es die Erholung, da es Stress reduziert und die Konzentrationsfähigkeit verbessert. Eine grüne Umgebung regt zudem zu mehr Bewegung und sozialer Interaktion an. Dass Blumen und Pflanzen nicht nur dekorativ sind, dürfte jetzt klar sein. Aber wussten Sie, dass sie tatsächlich zur Entwicklung von Kindern beitragen? „Durch Fühlen, Riechen, Sehen und Hören machen Kinder sensorische Erfahrungen, die wichtig für ihre motorische und kognitive Entwicklung sind“, erklärt Frederike. „Der Kontakt mit Pflanzen fördert Neugier und forschendes Lernen: Kinder entdecken Insekten, sehen, wie Pflanzen wachsen, und lernen spielerisch über Ökosysteme und Jahreszeiten.“ Grüne Spielplätze laden außerdem zu abwechslungsreichem und aktivem Spiel ein, was Motorik, Kreativität und soziale Fähigkeiten stärkt. Auch verbessert Spielen in einer grünen Umgebung die Konzentration und reduziert Stress, wodurch Kinder sich besser entwickeln können. Wie bereits erwähnt, dürfen auf einem Spielplatz keinesfalls giftige Pflanzen verwendet werden. Aber das ist natürlich nicht der einzige Aspekt, den wir berücksichtigen. Bei der Erstellung eines Bepflanzungsplans achten unsere Landschaftsdesigner auf mehrere Punkte: Inheimische Bepflanzung besteht aus Blumen und Pflanzen, die ursprünglich in den Niederlanden vorkommen oder hier schon sehr lange wachsen. Diese Arten wurden nicht durch Züchtung oder Kreuzung verändert. Da sie seit Jahrhunderten Teil unserer Natur sind, haben sie alle ihre eigene Funktion im Ökosystem. Tiere und Insekten sind oft direkt auf diese Arten angewiesen, um überleben zu können. Frederike nennt als Beispiel die Eiche: Bedeutet das, dass nicht inheimische Pflanzen schlecht sind? „Nein, ganz und gar nicht! Die inheimischen Pflanzen sind tatsächlich wertvoller für das niederländische Ökosystem, aber es gibt auch andere Überlegungen. Für eine Schule kann es zum Beispiel wichtig sein, Pflanzen mit unterschiedlichen Düften und Strukturen zu verwenden, damit Kinder diese auf eine lehrreiche Weise kennenlernen. Auf einem Spielplatz in der Stadt stehen dagegen oft Pflanzen im Mittelpunkt, die besonders lange blühen, damit Besucher das ganze Jahr über Farbe erleben können. Das sind dann häufig nicht inheimische oder gezüchtete Arten. Deshalb ist es wichtig, immer auf den Zweck des Spielplatzes zu achten.“ Laut Frederike gibt es im Bereich der Bepflanzung mehrere Trends und Entwicklungen, die eine immer größere Rolle bei der Gestaltung grüner und nachhaltiger Spielplätze spielen: Die Sommer in den Niederlanden werden immer wärmer. Früher gab es nur einige wenige heiße Tage, heute haben wir regelmäßig länger andauernde Hitzewellen. Unser Klima verändert sich, und das spüren wir alle. Neben Hitze gibt es immer häufiger sehr nasse Perioden. In dicht bebauten Wohngebieten kann Regenwasser oft nicht abfließen, wodurch Straßen und Spielplätze überfluten. Durch die Integration von Wadis kann Regenwasser auf natürliche Weise gesammelt und langsam im Boden versickern. Eine weitere Lösung besteht darin, das Wasser unterirdisch zu speichern, damit es in trockenen Perioden wieder an den Boden abgegeben werden kann. „Diese Veränderungen im Klima bedeuten auch, dass Bepflanzung widerstandsfähiger sein muss. Pflanzen müssen nasse Füße ertragen können, aber auch längere Trockenperioden überstehen.“ Eine häufig verwendete Richtlinie zur Begrünung unserer Lebensumgebung ist die sogenannte 3-30-300-Regel. Sie hilft Städten, Gemeinden und Planern, die Vorteile von Grün greifbar zu machen. Das Prinzip ist einfach: Jede Person sollte von ihrem Zuhause aus mindestens drei Bäume sehen können. Jede Nachbarschaft sollte zu mindestens dreißig Prozent aus Blätterdach bestehen. Und niemand sollte weiter als 300 Meter von einer öffentlichen Grünfläche entfernt wohnen. Diese Richtlinie macht deutlich, dass Grün kein Luxus ist, sondern eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Lebensumgebung. Mehr Grün bedeutet mehr Schatten, sauberere Luft, höhere Biodiversität und angenehmere Orte zum Spielen, Bewegen und Entspannen. Was aus all dem hervorgeht, ist, dass Bepflanzung weit mehr ist als ein dekoratives Element eines Spielplatzes. Sie bildet die Grundlage für Erlebnis, Gesundheit, Biodiversität und die Verbindung zur Natur. Dank der Fachkenntnis und Leidenschaft von Spezialistinnen wie Frederike werden Spielplätze nicht nur funktional, sondern auch lebendig und bedeutungsvoll. Sie sieht täglich, wie Pflanzen eine Umgebung verwandeln und Menschen der Natur näherbringen. „Am schönsten an meiner Arbeit finde ich, dass man tatsächlich etwas beiträgt und sieht, wie Menschen es genießen.“ Wer ist Frederike?

Welche Rolle hat Frederike im Landschaftsplanungsteam?
Warum ist Bepflanzung auf einem Spielplatz so wichtig?

Welche Bepflanzung eignet sich für einen Spielplatz?

Was ist inheimische Bepflanzung und warum ist sie so wichtig?
„Eine niederländische Eiche wie die Stieleiche ist eine wichtige Nahrungsquelle und ein Schutzraum für Hunderte Arten von Insekten, Pilzen, Vögeln und Säugetieren. Schaut man dagegen eine amerikanische Eiche an, sind es deutlich weniger Arten, die davon profitieren, und die ökologische Bedeutung ist geringer.“
Trends und Entwicklungen
Klimaanpassung und Hitzestress

„Bepflanzung auf Spielplätzen kann dabei eine überraschend wirkungsvolle Rolle spielen. Durch das Hinzufügen von Bäumen und Sträuchern entstehen mehr Schattenbereiche“, sagt Frederike. „Außerdem ist Gras als Untergrund deutlich kühler als Pflaster oder Asphalt, was den Spielkomfort erhöht.“Die 3-30-300-Regel

Genau darum geht es bei BOERplay: Orte zu schaffen, an denen Mensch und Natur gemeinsam wachsen.
